Kranzniederlegung

"Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts."

Nach einer wechselvollen Geschichte wird der Volkstrauertag seit 1952 in ganz Deutschland zwei Wochen vor dem ersten Advent begangen. Gedacht wird allen Opfern von Krieg, Diktaturen, an Menschen, die aus politischen, religiösen oder sogenannten rassischen Gründen verfolgt wurden. Neben dem Gedenken an Opfer von Krieg und Gewalt ist die Mahnung zu Versöhnung, Verständigung und Frieden getreten. Diese nimmt seit Beginn des Krieges in der Ukraine eine ganz besondere Stellung ein, schien es uns doch unmöglich, jemals wieder Krieg in so direkter Nähe zu erleben. Der Wert von Frieden und Versöhnung steht uns – jedem Einzelnen, aber auch uns als Nation – nun mehr als nachdrücklich vor Augen.

Eine sichergeglaubte Selbstverständlichkeit gerät ins Wanken und wir fühlen uns – zurecht – verunsichert. Willy Brandt sagte einmal „Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts.“ – Eine Erkenntnis, die unsere Eltern und Großeltern viel früher am eigenen Leib erlebten, die aber dennoch in Vergessenheit geriet.

Ich stimme Gustav Heinemann zu, der folgendes formulierte: „Nicht der Krieg ist der Ernstfall, in dem der Mann sich zu bewähren habe, wie meine Generation in der kaiserlichen Zeit auf den Schulbänken lernte, sondern der Frieden ist der Ernstfall, in dem wir alle uns zu bewähren haben.“ Wie wichtig es ist, sich in Friedenszeiten zu engagieren, um Krieg zu verhindern und zu beenden, zeigt sich leider meistens erst, wenn dieser Friede bedroht ist. Lassen Sie uns heute gemeinsam aller Opfer von Krieg und Gewalt in jedweder Form gedenken und zu Versöhnung in unserem direkten Umfeld, aber auch in Familie, Kommune, Land, Nation, europa- und weltweit aufrufen.