Claus Von Stauffenberg 1907 1944

77-jähriges Gedenken an den gescheiterten Umsturz durch Claus Schenk von Stauffenberg

Bundesarchiv Bild 146 1972 025 12 Zerstoerte Lagerbaracke Nach Dem 20  Juli 1944

77-jähriges Gedenken an den gescheiterten Umsturz durch Claus Schenk von Stauffenberg

Das Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 ist eines der wichtigsten Daten der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts.

Anlässlich des 75. Jahrestages des Hitler-Attentats 2019 meldete sich Sophie von Bechtolsheim, die Enkelin von Claus Schenk Graf von Stauffenberg zu Wort in ihrem Buch „Stauffenberg. Mein Großvater war kein Mörder.“

Stauffenberg und sein gescheiterter Versuch, den nationalsozialistischen Wahnsinn zu stoppen, sind zu einem Mythos geworden, das Gedenken an ihn ist ritualisiert. Die Historikerin von Bechtolsheim näherte sich ihrem Großvater ganz persönlich. Wer von Attentätern hört, denkt an Terroristen, die aus einer fanatischen Ideologie heraus Angst und Schrecken verbreiten. Nichts davon trifft auf Claus Schenk Graf von Stauffenberg zu. Sie erzählt in ihrem Essay von den zahlreichen Stauffenberg-Bildern, die ihr begegnet sind – in der Familie, in den Medien, in der Wissenschaft und in zahlreichen Biografien. Sie fragt danach, wie Stauffenberg und die anderen Protagonisten des 20. Juli heute noch Vorbilder sein oder es wieder werden können. Und sie stellt die Frage, wie Verantwortung und Schuld zusammenhängen und wie viel Freiheit heute wert ist. Ihr Bild entstand durch Erzählungen und Erinnerungen der Großmutter, des Vaters und seiner Geschwister. Aber auch durch den Versuch, „die Lebensumstände und Alltagsbedingungen im Deutschland der 1930er und 1940er Jahren besser zu verstehen. Nur so kann ich die Haltung meiner Großeltern einordnen und ihre Leistung würdigen, die ich als vorbildlich und zeitlos erachte“, so die Autorin. Ihr Anliegen ist es, Claus Schenk Graf von Stauffenberg von den zahlreichen – teils verworrenen – Deutungen zu befreien, ihn nicht länger als Lichtgestalt, Superheld oder Attentäter dargestellt zu sehen, sondern als Mensch, der er war. So schuf sie ein einzigartiges Dokument über eine Zentralfigur der neueren deutschen Geschichte.