
Zehn Jahre ist es her, dass auf der Bahnstrecke zwischen Mehlteuer und Hof die Haltepunkte in Reuth, Grobau und Gutenfürst aus dem Fahrplan genommen wurden. Obwohl die Bahnhöfe barrierefrei ausgebaut sind, halten dort bis heute keine Züge mehr. Dagegen regt sich nun zunehmend Widerstand in der Region.
Bei einem Treffen von Bürgervertreterinnen und politischen Akteuren im Vogtland wurde erneut deutlich: Die Menschen vor Ort sehen sich durch den Wegfall der Bahnverbindungen benachteiligt. Auch der vogtländische Landtagsabgeordnete Jörg Schmidt äußerte scharfe Kritik und fordert eine Wiederanbindung mindestens eines der betroffenen Haltepunkte zum nächsten Fahrplanwechsel.
„Selbst bei der Wahl des Gymnasiums spielt der öffentliche Nahverkehr im Weischlitzer Raum eine entscheidende Rolle“, so Schmidt. Es dürften keine strukturellen Nachteile entstehen – weder für Schüler, noch für ältere Menschen, Berufspendler oder Besucher der Region.
Schmidt betont, dass die Erreichbarkeit von Treffpunkten und Versorgungsmöglichkeiten ein zentrales Anliegen vieler Bürger sei – ebenso wie die touristische Erschließung des Burgsteingebiets und des Grünen Bands.
Unterstützung bekommt der Abgeordnete von der Bürgerinitiative „burgsteinmobil.de“, vertreten durch Corinne Ketzel (Reuth), sowie von Heike Löffler, Vorsitzende des Fremdenverkehrsvereins Rosenbach/Vogtl. e. V., und Steffen Raab, Bürgermeister von Weischlitz. Sie alle kritisieren, dass der sogenannte Mindestbedienstandard auf der Bahnstrecke offenbar nicht angewendet werde.
Besonders bemerkenswert: Für Züge in Richtung Hof sei laut vorliegenden Informationen sogar ausreichend Zeit für einen Zwischenhalt vorhanden – dennoch wurde bisher kein solcher in den Fahrplan aufgenommen.
Jörg Schmidt kündigte an, in den kommenden Tagen weitere Gespräche im Vogtland zu führen. Im Anschluss wolle er sich direkt an das zuständige Ministerium wenden. Bereits im September soll ein weiteres Treffen stattfinden, um vor dem Fahrplanwechsel noch konkrete Schritte einzuleiten.