Welch ein bewegender Abend! Das Mutter-Tochter-Drama „Wenn Mutti früh zur Arbeit geht“ über die Wochenheime in der DDR löste eine emotionale Diskussion unter den ca. 45 Teilnehmerinnen und Teilnehmern unserer Veranstaltung am 29. September im Markneukirchener Kino Harmonie-Lichtspiele aus.
Für ein Baby ist die Mama die Welt. Doch was macht es mit einem Kind, wenn es plötzlich immer wieder tagelang von der Mama getrennt ist? „Viele kämpfen noch im Erwachsenenalter mit den Folgen“, berichtet Regisseurin Amina Gusner von ihren Recherchen zum Filmstoff. Zu DDR-Zeiten fehlte das Bewusstsein für die Mutter-Kind-Bindung, das „Bonding“. Mit den Wochenkrippen und Wochenheimen ermöglichte die DDR, dass Frauen mit Kindern einer Berufstätigkeit nachgehen konnten - auch als Alleinerziehende, Studentin oder Schichtarbeiterin. Oft blieb den Frauen keine andere Wahl.
"Das Dilemma berufstätiger Mütter ist auch heute noch aktuell. Alleinerziehende trifft es besonders hart. Hier müssen wir als Politik mehr tun, die Rahmenbedingungen verbessern, die Unterstützung ausbauen. Die Kernbotschaft des Abends: Es geht nicht um Schuldzuweisungen, sondern um Zuhören", so FU-Vorsitzende Mariechen Bang.
Herzlichen Dank an alle, die zum Gelingen unserer Veranstaltung beigetragen haben! Besonders unserm Gast Regisseurin Amina Gusner!