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Moralische Aspekte nicht vergessen

Sowohl aus Arbeitnehmer- wie auch Arbeitgebersicht habe ich volles Verständnis dafür, das der herrschende Fachkräftemangel für das eigene Unternehmen in Veranstaltungen wie gestern im Wasserwerk zu beheben versucht wird. Geboten werden sollten Perspektiven für eine sichere Anstellung mit garantierter beruflicher Weiterentwicklung - allerdings nicht in Reichenbach. Bei der Suche nach Möglichkeiten, die den Weiterbestand des Reichenbacher Krankenhauses sichern, ist dieses Vorgehen mehr als kontraproduktiv und moralisch fragwürdig. Das Abwerben der Mitarbeiter aus der Region bedeutet im Umkehrschluss auch das Fehlen dieser bei der Entwicklung eventueller Konzepte und der notwendigen medizinischen Versorgung.

Dass der Frust aller Beschäftigten und Patienten groß und die Ungewissheit zermürbend ist, verstehe ich nur zu gut. Klar ist aber auch, dass es keine Schnellschusslösung geben kann und darf, wenn wir die medizinische Versorgung auf sichere und zukunftsfähige Füße stellen wollen.

Die tatsächliche Schuld der nun seit einigen Monaten andauernden Misere liegt im Missmanagement auf Seiten der Paracelsus-Unternehmensgruppe. Auch das muss einmal deutlich festgehalten werden.

Seit Bekanntwerden des Insolvenzantrages laufen auf kommunaler, Landkreis- und Landesebene intensive Bemühungen, um den Erhalt des Reichenbacher Krankenhauses zu ermöglichen.