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Der 9. November: DER deutsche Schicksalstag

Stolpersteine 4

Der 9. November: DER deutsche Schicksalstag

Bedeutende historische Ereignisse ereigneten sich in Deutschland am 9. November.

Für die jüngste deutsche Geschichte ist dies der 9. November 1989, als die Berliner Mauer wie durch ein Wunder fiel. In jenem Jahr hatte Erich Honecker gerade prophezeit, dass diese Mauer noch 100 Jahre stehen würde! - Über 30 Jahre später würden sich lediglich noch ca. 30 % aller Deutschen daran erinnern! Der 9. November steht hingegen eindrücklich und mit viel Entsetzen dem gegenüber für die Grausamkeit der Progromnacht 1938, der in vielen Städten Deutschlands heute mit Stolpertouren gedacht wird. In jener Nacht am 9. November wurden jüdische Geschäfte und Einrichtungen angriffen und Hunderte Juden ermordet.Am 9. November 1918 wurde die erste deutsche Republik ausgerufen und 1923 ereignete sich der erste Hitlerputsch wiederum genau an diesem Datum.Eine aktuelle Umfrage im Auftrag der Bundesstiftung Aufarbeitung belegt erschreckende Wissensdefizite im Hinblick auf diesen sogenannten Schicksalstag. „Ein Zustand, mit dem wir uns nicht abfinden dürfen“, sagt Gitta Connemann (57, CDU). „Die beste Immunisierung gegen totalitäre Strukturen und Antisemitismus ist Bildung, Bildung, Bildung. Vorneweg geht das über die Schulen. Die Wegmarken unserer Geschichte müssen in den Lehrplänen Raum haben. Der 9. November sollte deshalb bundesweiter Projekttag an Schulen sein.“Es gehe „nicht nur um unsere Geschichte. Es geht um unser Verhältnis zu Demokratie, Menschenrechten, aber auch zum Judentum“, so Connemann. „Das muss uns alle umtreiben. Kein Mensch wird als Antidemokrat, Faschist oder Antisemit geboren. Er wird infiziert. Aus Wissen wird Verständnis. Aus Hass werden Taten.“Dieses Resümee gilt es, in Familie und Schule umzusetzen. Auch für unsere regionalen Schulen halte ich einen Projekttag sehr sinnvoll, doch freue ich mich sehr, dass die Geschichtsvermittlung bereits erfolgreich und einprägsam auf dem Wege ist.